Görzke
1160 wird Görzke urkundlich erstmals erwähnt. Rund 100 Jahre später erhielt Görzke das Stadtrecht.
Görzke 1160 wird Görzke urkundlich erstmals erwähnt. Rund 100 Jahre später erhielt Görzke das Stadtrecht, zu dem die eigene Gerichtsbarkeit und die Münze kam. Der durch Grenzlage bedingte Streit zwischen den brandenburgischen Markgrafen und dem Erzstift Magdeburg, die beide Anspruch auf den strategisch wichtigen Punkt erhoben, war kein guter Nährboden für das Wachstum der Stadt, so dass Görzke 1815 zum Marktflecken/Gemeinde wurde. Urkunden aus dem Mittelalter belegen einen gleichberechtigten Stand der Stadt Görzke mit anderen, heutigen großen Städten wie Berlin, Brandeburg, Rathenow, Prenzlau usw. Im 14 Jahrhundert widersetzten sich diese Städte gemeinsam den königlichen Befehlen und schlossen sich dem sog. „Falschen Waldemar“ an, was ihnen – und so auch Görzke – im Jahre 1350 die Reichsstadt einbrachte.
Die nicht mehr erhaltenen mittelalterlichen Wehranlagen, ca. 8 m hohe Mauern, Tore, Wälle und bis zu 6 m tiefe Stadtgräben, führten zu dem Spruch: „Haben wir erst Brandenburg und Zerbst, dann kriegen wir auch Görzke, das Teufelsnest.“ Seit der ersten Erwähnung Görzkes kam dem heimischen Handwerk die Aufgabe zu, die Kommune mit aufzurichten. Besonders die Töpferei hat das Ortsbild geprägt. Bis zu 13 Töpfereien und zugleich 19 Töpfermeister waren in Zeiten guter Konjunktur zu verzeichnen. Das traditionelle Görzker Braungeschirr und die nach Bunzlauer Art gefertigten Haushaltswaren sind auch heute, fast 300 Jahre nach Gründung der Töpfer-Innung, Markenzeichen für Görzke, die viele Besucher in die Werkstätten und zu den jährlichen Märkten anziehen.
Reiterhöfe erwarten ihre Gäste ganzjährig und im Sommer lädt das Schwimmbad zum Besuch ein. Auf dem Handwerkerhof steht die Dampfmaschine der ehemaligen Stärkefabrik zur Besichtigung. Sie ist die einzige erhaltende Maschine dieser Bauart auf dem Gebiet der neuen Bundesländer. Als Versorgungszentrum der umliegenden Orte sin in Görzke nicht nur Handwerk, Handel und Gewerbe vertreten, sondern auch medizinische Einrichtungen, Apotheke, KITA, Schule, Gastronomie, Vereine und Verbände sowie die Gemeinde mit Eigenbetrieb und das Amt Ziesar mit einer Außenstelle. Görzke ist gut erreichbar über die Bundesstraße 107 sowie Buslinien in allen Richtungen.
Hohenlobbese Hohenlobbese und der bewohnte Gemeindeteil Wutzow sind seit der Gemeindegebietsreform 2002 als Ortsteil Hohenlobbese der Gemeinde Görzke zugeordnet. Hohenlobbese ist von den Wenden gegründet worden. Die Geschichte des Ortes ist eng mit der Familie derer von Schierstedt verbunden. Die von Schierstedts, Erbherren von Hohenlobbese und Wutzow, ließen 1996 sowohl die Kirche, als auch die Schule in Hohenlobbese bauen. Die Kirche besteht aus Vorhalle, Empore und Altarraum. Die Empore ist geteilt. Die Glocke ist in einem Glockenraum zu ebener Erde Untergebracht. Vermutlich ist sie 1696 beschafft worden. 1706 wurde sie durch eine andere Glocke ersetzt. Bis Anfang des 18. Jahrhunderts haben die von Schierstedts ihre hiesigen Güter selbst verwaltet. Danach verpachteten sie die Güter. 1721 sitzt auf dem adligen „Bachthofe zu Hohenlobbese“ der Amtmann Joh. Werner Honig. 1786 hat ihn der Amtmann Romler gepachtet. Um diese Zeit herrschte Weidewirtschaft vor. Eine Grundsätzliche Veränderung der sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen erfolgte 1859 mit der Separation.
Über die Geschichte des Ortes Wutzow ist nur wenig Bekannt. Früher ein Vorwerk, wurde dieser Landsitz mit der Bodenreform angesiedelt und das Land an Übersiedler aus ehemaligen deutschen Ortsgebieten vergeben. In diesen Prozess wurden Neubauerngehöfte in Wutzow errichtet, die heute neben den wenigen Bauten aus der Zeit des ehemaligen Vorwerkes den eigentlichen Ort ausmachen. Durch die erfolgten Veränderungen im Zusammenhang mit der Einrichtung des Truppenübungsplatzes Altengrabow, verbunden mit der Sprengung der Durchfahrtsstraße in Richtung Gloine, wurde der Ort in seiner Gesamtentwicklung beeinträchtigt. Die Gemarkung Hohenlobbese liegt in der westlichen Fläminghochfläche und ist durch eine befestigte Landstraße, welche an der Grenze des Truppenübungsplatzes Altengrabow endet, von Görzke aus erreichbar. Diese verkehrstechnische Sackgasse sollte jedoch nicht negativ gewertet werden. Im Gegenteil, durch fehlenden Durchgangsverkehr sind die Landschaft und damit das gesamte Wohnumfeld weniger belastet. In sechs Kilometern Entfernung verläuft die B 107. Beide Orte sind agrarisch strukturiert. Zur Zeit werden Ackerflächen und Wirtschaftsgebäude durch das „Landgut Reppinichen“ auf Pachtbasis bewirtschaftet.
Neben ausgedehnten Kiefernwäldern in der Gemarkung stellt die Hohenlobbese Heide ein landschaftliches Kleinod dar. Mit der Gaststätte in Hohenlobbese, einschließlich des dazugehörigen Saales, besitzen beide Orte eine Voraussetzung für die Gestaltung eines regen gesellschaftlichen Lebens. Darüber hinaus besteht äußerst günstige Bedingungen für eine Erholung in der beide Orte umgebenden Landschaft.